Die Wald-Pädagogik konzentriert sich auf die Umweltbildung und den nahen Kontakt mit dem Wald und wird der Reformpädagogik und Alternativpädagogik zugeordnet.
Es bedeutet Leben mit dem Wald und im Wald. Wald ist Spiel-, Erfahrungs-, Sinnes- und Lernraum, er ist ein Ort zur Kooperation, ein Ort für Abenteuer und Märchen, er ist für alle Menschen offen …
Nicht immer verstehen wir unter Wald-Pädagogik das ausschließliche Sein im Wald. Sehr oft beziehen Pädagoginnen die Natur im Allgemeinen mit ein. Die Natur ist unser großzügiger Spielraum. Nach dem Motto „Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung“ findet das Angebot ganzjährig statt.
Das Programm beinhaltet das Leben mit den Jahreszeiten und mit der freien Umgebung. Auf dem größten Spielplatz der Welt gibt es viele Möglichkeiten zum Lernen und Wachsen.
Folgende Angebote sind im alltäglichen Programm zu finden:
- Theaterspiel
- Sinneserleben
- Förderung der sozialen Kompetenz durch gezielte gemeinsame Spiele
- Geschichten, Erlebniswelten bauen
Methoden aus der Waldpädagogik zu folgenden Bereichen:
- Wahrnehmungs- und Sinnesschulung
- Team- und Bewegungs-Spiele
- Kreativ- und Stille-Übungen
- Austausch über Regeln für Ausflüge in die Natur
- Reflexionsrunden zu Methoden und Erlebtem
- Gespräch über bisherige Erfahrungen bez. Implementierung von Waldpädagogik
Das Ziel der Wald-Pädagogik ist es, den Menschen ganzheitlich – also mit Kopf, Herz und Hand am Beispiel Wald zu einem verantwortungsbewussten und vernetzten Handeln zu führen. Praktisches, ganzheitliches Erleben und Lernen ohne Konkurrenzkampf soll dabei ermöglicht werden.
Durch praxis- und erlebnisbezogene Lebens- bzw Freizeitgestaltung will die Waldpädagogik Kontrapunkte zur Konsumorientierung setzen und die Verbindung zur Natur in unserer Technologie und medienorientierten Gesellschaft wieder herstellen. Weiters legt sie ihren Schwerpunkt auf:
- Ankommen in der Natur und bei sich (Selbsterfahrung)
- Spielerischer Wissenserwerb zu Tieren und Pflanzen des Waldes
- Freude am Sein in der Natur
Schulkonzept: Das Klassenzimmer im Wald
Angebote hierzu sind
- Mit allen Sinnen im Wald
- Zauberwald der Zahlen
- Lernen lernen mit der Natur
- Wasserforscher unterwegs
- Waldreporter unterwegs
In den Waldschulen arbeite qualifizierte WaldpädagogInnen. Waldpädagogik soll unter anderem Freude und Interesse am Wald und den Ökosystemen haben.
Pulte und Schulbänke existieren nicht. Auch ein eigentlicher Klassenraum existiert meist nicht.
Wo auch immer Platz in der Natur gefunden werden kann, findet Lernen statt.
Künstlerische Arbeiten, Gestaltung, Zahlen, Wörter, Biologie, Mikroskoparbeit – alles lernen die Kinder in der freien Natur. Manche Schulen haben Hütten oder kleine Zelte in der Nähe.
Oft wird die Schule mit Schule am Bauernhof oder Natur- und Umweltschule kombiniert angeboten.
Als schulorganisatorische wie pädagogische Basis für diese Aufgabe wird eine bewährte reformpädagogische Mischung, insbesondere mit Orientierung am Modell der Jena-Plan Schulen gewählt. Es findet das Lernen in Zusammenhängen statt. Dieser Zugang knüpft auch an dem Wissen an, dass ohne den Bereich Bildung und Erziehung mitberücksichtigen, nachhaltige Entwicklungen und naturverträgliches Wirtschaften wohl langfristig nicht erreicht werden kann.
Kinder in der Waldpädagogik sind ausgeglichen und mit der Natur verbunden. Sie erkennen die Natur an und erleben ganz natürlich den Kreislauf des Jahres ohne diesen künstlich durch Feste oder Aktivitäten vermittelt zu bekommen.
Die Natur ist der wesentliche Lernraum geworden und wird als solcher genutzt und erlebbar gemacht.
Über Beobachtung oder in ihrer Kultivierung werden die wesentlichen und grundlegenden Sachverhalte und Wissensdimensionen erfahrbar und lernbar gemacht. Dabei verfolgen die WaldpädagogInnen auch das Ziel, die Kinder am Interesse an einer intakten Natur und einem nachhaltigen Umgang mit ihr teilhaben zu lassen.
Das Zusammenwirken der Sinne wird durch körperliche Aktivitäten gefördert. Erst dadurch können sich kognitive Fähigkeiten optimal entwickeln. Kinder brauchen zudem die Möglichkeit sich ausreichend bewegen zu können, um ihr inneres Gleichgewicht zu wahren. Daher ist der Lernraum Natur für die Schule von ganz besonderer Bedeutung. Es sind Lern- und Spielort und bietet ausgezeichnete Bedingungen für nachhaltige Bildungsarbeit.
Deshalb sollen so oft als möglich, Unterrichtsaktivitäten im Freien stattfinden.
Das grüne Klassenzimmer braucht eine andere Form der Erfassung von Regeln und des sozialen Erlebens. Der Unterricht soll so gestaltet werden, dass die Kenntnis von Natur bzw. biologischen Sachverhalten nicht in einem bloßen Transfer von Faktenwissen und dem Erwerb ,klassischer‘ Artenkenntnis erschöpft, sondern ein ganzheitliches, umfassendes ,Kennen‘ auf der Grundlage einer differenzierten Wahrnehmungsfähigkeit miteinschließt.