Tekos-Schule

Die Tekos Schule ist eine russische Schule, die in den letzten Jahren sehr gut aufgezeigt hat, dass Schule auch ganz anders erfolgen kann. Lernen muss nicht über Wissensvermittlung vom Lehrer auf den Schüler stattfinden. Lernstoff kann von den Kindern im freien Lernen aufgenommen und in kürzester Zeit verinnerlicht werden. So passiert es hier, dass Schüler in 11 Wochen den Stoff in Mathematik von 4-9 Schulstufen erarbeiten.

Das Model der Schetinin-Schule wurde vom Musiklehrer Petrowitsch Schetinin begründet. Angeregt wurde er den Erzählungen nach durch die Erkenntnis, dass schlechte Schüler nicht schlecht sein müssen.

Er stellte sich die Frage, warum manche Schüler gut und manche einfach nicht gut sind und so hat er mit den verschiedenen Modellen experimentiert – solange bis die Schetininschule in seiner Ganzheit fertig war.

Die Kinder leben in einem Wald-Internat und sie nennt sich die Sehkola Akademie Schetinina.

In dieser Schule sind alle Schüler nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer. Sie bilden Lerngruppen mit altersunterschiedlichen Kindern. Zum Teil kommen Kinder im Alter von 8-22 Jahren zusammen und besprechen und erarbeiten ein gemeinsames Thema. Gemeinsam arbeiten sie so lange an einem Thema, bis es eine Lösung gibt und das Thema vollständig verstanden wurde.

Fächer?

Die gibt es hier nicht. Alles ist ausschließlich auf das Wissen und die Suche nach der Lösung aufgebaut. 

Schetinin drückt seine Form des Lernen so aus:

„Hier geschieht hauptsächlich die Annäherung. Wenn uns das Treffen gelingt, dann können sie gemeinsam das Ziel erreichen, dass in 10 Tagen der Mathematikstoff der ganzen Mittelschule erfasst wird. Also auf 11 Jahre geteilte Mathematik, in 10 Tagen. Die ist die Aufgabenstellung. Das geschieht momentan mit solchen Schülern, denen es gelingt, sich mit anderen Schülern zu treffen, welche dieses Wissen schon haben. Das liegt am offenen, freien Miteinander. Wenn die polaren Strukturen (Kräfte) sich berühren, dann wird Wissen weitergegeben. Das ist bekannt. Beobachtungen an Liebespaaren zeigen, wie sie sich fast ohne Worte verständigen können. Kaum sagt einer etwas, schon hat es der andere bereits aufgenommen.“

Diese Form wird als Wissens-Osmose bezeichnet:

 „Es ist es sehr wichtig, dass in den Lehrern kein Gedanke existiert, dass die Schüler ohne Wissen wären. Wenn ein Lehrer etwas so erklärt , als ob die Schüler ohne Wissen wären, dann werden die Schüler auf Dauer kaum etwas behalten können. Das zweite ist das gemeinsame Treffen auf der Ebene der Aufgabenlösung. Das Lernen geht dann wie von ganz allein. Die Aufmerksamkeit muss auf die Lösung gelenkt werden, statt auf das Auswendiglernen. Man muss den Gedanken von „Lernen“ völlig aufgeben und sich auf das Lösen konkreter Aufgaben ausrichten. Durch die Leichtigkeit der gemeinsamen Aufgabenlösung löst sich die Differenz von Schüler und Lehrer auf und dabei wird das wichtige Wissen aufgenommen. Es ist praktisch wie das Erinnern an etwas Eingeschlafenem. Der Mensch weiß alles!“

Weiters ist die Grundannahme in der Schetininschule, dass jedes Kind ein Genie ist.

Dies hängt laut Schetinin sehr eng mit der Offenheit im Herzen zusammen. Wenn Komplexe, Anspannung und Angst entfernt werden, dann wird das Kind sein Genie leben können.

Ein weiterer Teil in der Schetininschule ist die Entwicklung der Spiritualität und Naturverbundenheit. Der Inhalt der spirituellen Studien ist hier an die slawisch-wedische Philosophie angelehnt und gliedert den Anastasia-Gedanken mit ein. Die Kinder erarbeiten sich ein verblüffendes spirituelles Wissen und eine tiefe Beziehung mit der Natur.

Wie viele anderen freien Schulen weltweit ist auch diese Schule ein Licht, welches unser gängiges Schulsystem eigentlich augenblicklich in sich zusammenstürzen lassen sollte. Denn was die herkömmliche Schule derzeit mit unseren Kindern tut, ist mit diesem Wissen, diesen Beweisen in keiner Weise mehr vertretbar.