Wild-Pädagogik

Leitsatz: „Lebensprozesse respektieren“

Rebeca und Mauricio Wild eröffneten 1980 eine Grundschule in Quito/Ecuador. Sie begründeten hiermit eine nichtdirektive Erziehungsmethode, die stark angelehnt war am Modell von Maria Montessori und Jean Piaget. 

In dieser Schule findet man die „Vorbereitete Umgebung“ aus der Montessori-Pädagogik. Das Konzept wurde vor allem um den Aspekt der Bewegung erweitert, so Kinder ihre Bedürfnisse vor allem nach freier Bewegung ausleben können.

In dieser Form der Pädagogik ist das freie Spiel auch zum zentralen Ort in der kindlichen Entwicklung anerkannt und diesem freien Spiel wird daher auch sehr viel Platz im Schulalltag eingeräumt.

Aus der Lehre von Jean Piaget haben die Wild sich vor allem das Konzept der Entwicklungsetappen heraus genommen. Diese können von Kindern nur dann vollkommen vollzogen werden, wenn ihnen so viele konkrete Erfahrungen wie möglich erlaubt werden und wenn ihr Rhythmus der Verarbeitung von Erfahrungen respektiert wird.

In der Schule liegt der Schwerpunkt darauf, dass die Erwachsenen in der Arbeit mit den Kindern mit zwei unbekannten Realitäten konfrontiert sind: „Niemand kennt die individuelle Eigenart und das Entwicklungspotential des Kindes, niemand kann seine Fähigkeiten vorherbestimmen, nur das Kind selbst trägt in sich den Schlüssel zu optimaler Entwicklung. “ 

Die Erzieher greifen so wenig als möglich in die Entwicklung des Kindes ein, ihre Rolle liegt vor allem in der Beobachtung. Es ist nicht wesentlich den Kindern Wissen zu vermitteln, sondern eine Stärkung all ihrer natürlichen Kräfte zu ermöglichen, sie vom Erwartungsdruck der Erwachsenen zu befreien, und sie so umfassen wie möglich ihren eigenen authentischen Bedürfnissen folgen zu lassen.

Die individuellen Entwicklungsbedürfnisse sind wichtiger als der festgefahrene Lehrplan.